Alte Photovoltaik Anlagen sind kein Sondermüll – sie werden umweltgerecht entsorgt und wiederverwertet!

Solaranlage auf einem Hausdach unter dem strahlend blauen Himmel

Aber auch sie geht einmal kaputt oder verliert an Leistung. Sei es, dass die Module fehlerhaft werden durch mechanische oder atmosphärische Einwirkungen oder die Wechselrichter nicht mehr richtig funktionieren. Die durchschnittliche Lebensdauer von Photovoltaik-Anlagen wird mit 20 bis 30 Jahren angegeben, wobei diese auch überschritten werden, wie unabhängige Tests bestätigen.

Mit Sicherheit werden aber in den kommenden Jahren die erste Generation an Systemen ausgemustert. Die International Renewable Energy Agency (Irena) rechnet daher, dass bis 2050 weltweit zwischen 60 und 78 Millionen Tonnen Photovoltaikmüll anfallen werden.

Und wie sieht es mit der Entsorgung der Bestandteilen der PV-Anlage nach der aktuellen Gesetzeslage in Österreich aus?

„Seit Juli 2014 gehören auch PV-Module zum Geltungsbereich der österreichische Elektroaltgeräteverordnung (EAG-VO) und müssen entsorgt werden. Verantwortlich für die Entsorgung ist derjenige, der PV-Module, Wechselrichter und Speicherbatterien zum ersten Mal in Österreich in Verkehr setzt (Erst-in-Verkehr-Bringer), also österreichische Hersteller, Importeure (Händler) und Fernabsatzhändler mit Sitz im Drittland, der direkt an den Letztverbraucher liefert. Es gilt das Prinzip der Herstellerverantwortung für den gesamten Lebenszyklus von Elektrogeräten und Batterien (inklusive Entsorgung)“

Das legt folgende Praxis für die PV-Modul-Entsorgung fest:

Hersteller oder Importeure haben PV-Module, die sie nach dem 30.6.2014 in Verkehr gesetzt haben, zumindest unentgeltlich zurückzunehmen.

Sofern sie bereits vor dem 1.7.2014 PV-Module in Österreich vertrieben haben, haben sie auch alte Module unentgeltlich zurückzunehmen, wenn sie diese durch neue Module ersetzen.

Werden aber KEINE neuen Module bzw. Anlagenteile wie Speicher oder Wechselrichter installiert, so sind Sie als Nutzer für die fachgerechte Demontage sowie Entsorgung und deren Kosten verantwortlich.

Was ist, wenn aber der Betrieb, der die Installation vor Juli 2014 durchgeführt hat, nicht mehr greifbar ist? Hier empfiehlt es sich, die Firma UFH zu kontaktieren, die zwar nur für die Entsorgung im gewerblichen Bereich zuständig sind, aber im einzelnen Bedarfsfall auch spezialisierte Entsorger und Tarife für den Endverbraucher benennen können.

Des Weiteren zählt zu den Pflichten der Hersteller und Importeure:

  • Ordnungsgemäße Entsorgung der zurückgenommen Module (hier sind österreich- und europaweit erstmals
    spezielle Regelungen für die Sammlung und Verwertung von PV-Modulen vorgesehen).
  • Registrierung im EDM-Portal ab 1.1.2016 (EDM: Elektronisches Datenmanagement, Meldungsplattform des
    zuständigen Ministeriums)
  • Pflicht zu jährliche Meldung der in Österreich in Verkehr gesetzten Module und der gesammelten und
    ordnungsgemäß verwerteten Module ab 1.1.2016.
  • Kennzeichnungspflichten (durchgestrichene Mülltonne und CE-Kennzeichnung)
  • Einhaltung der Stoffverbote
  • Abholung der defekten PV-Module und Stromspeicher (siehe vorher)
  • Verwertung und umweltgerechte Entsorgung

Für alle Fragen zur Rücknahme, Entsorgung und Neuinstallation auf dem letzten Stand der Technik stehen Ihnen die zertifizierten Qualitätsbetriebe der Bundesinnung der Elektrotechniker zur Verfügung.
Hier finden Sie Ihren spezialisierten Fachbetrieb für erneuerbare Energien:

Entsorgung – der Weisheit letzter Schluss oder gibt es für die Module ein Leben danach, wie bei Stromspeichern schon praktiziert? Die nachhaltige und effiziente Stofftrennung und Recycling der Altstoffe ist ein erster Ansatz:

Diesen Zielen der Wiederverwertung hat sich das Projekt „PVRe2 – Nachhaltige Photovoltaik“ verschrieben. Unterstützt von der Förderagentur FFG arbeiten die Forschungszentren PCCL (Polymer Competence Center Leoben), CTR (Carinthian Tech Research) und OFI Technologie & Innovation mit der Montan-Uni Leoben und einer Reihe von Wirtschaftspartnern zusammen, um gezielt Strategien für Wiederverwertung und Reparatur sowie Konzepte für eine ökologische Optimierung zu erarbeiten.

„Es gibt zwar Ansätze für eine bessere Wiederverwertung, es hat sich aber noch keine Methode auf breiter Basis durchgesetzt“ betont Projektleiter Gernot Oreski vom PCCL.

Denn: bisher werden nicht mehr funktionstüchtige Module als Elektroschrott oder Altglas entsorgt. Das bedeutet zumeist, dass die Module automatisch zerkleinert, Metalle und Glas abgeschieden und auf konventionellem Weg wiederverwertet werden. Dabei bereiten die Metallanteile in Silberbeschichtungen, Metallisierungspasten oder die Zinn-Blei-Gemische der Lötstellen größere Probleme der Trennung. Ebenso ein Sammelsurium von Polymeren in den Mehrschichtfolien, das kaum sauber wiederzuverwerten ist.

Daher: das Recycling von Photovoltaikmodulen verbraucht in etwa genauso viel Energie wie die Herstellung derselben und wirkt sich nicht positiv auf die CO2 Bilanz aus!

Wiederverwendung der Photovoltaikmodulen – es gibt ein Leben danach!

Bei Batterien wird dies bereits praktiziert und im Zusammenschluss der Altbatterien zu großen Stromspeicher-Anlagen werden bereits ganze Regionen versorgt. Mehr dazu lesen Sie z. B. hier:

Tatsache ist: viele ausgemusterte Photovoltaikmodule sind noch verwendbar! Ein deutsches Start-up will ihnen ein zweites Leben schenken. Suncrafter baut aus Photovoltaik-Modulen, die sonst beim Elektroschrott landen würden, autonome Ladestationen. Momentan werden diese auf Festivals eingesetzt, wo Besucher ihre Handys, Lautsprecher und Stirnlampen aufladen können. „Für die kommerzielle Energiegewinnung, wo es darum geht, mit maximaler Effizienz möglichst viel einzuspeisen, lohnt sich das nicht“, sagt Wendzich, die Firmenchefin von Suncrater. „Sehr wohl aber im Prosumer-Kontext, wo man abnimmt, was man selbst erzeugt.“ Dort gehe es um Zugänglichkeit, nicht um Effizienz wie z. B. bei e-scooter oder bike Ladestationen.

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