Diese Frage lässt sich hierzulande gleich vielfach beantworten. Die Bandbreite liegt zwischen 0 und bis zu 800 Gramm pro Kilowattstunde. Auf der Website des Umweltbundesamtes gibt es den sogenannten C02-Rechner. Demnach werden bei der Erzeugung von 1 kWh Strom in Österreich 130 Gramm C02 freigesetzt (inkl. Vorkette). Bei der Gewinnung von 1 kWh Fernwärme fällt laut Umweltbundesamt ein C02-Äquivalent von 180 Gramm an. Das seien Richtgrößen, so die Behörde. Die können sich rasch ändern, denn noch vor kurzem spuckte der Rechner des Umweltbundesamtes für Strom einen Wert von 280 Gramm C02 pro kWh aus. Darin sei der hierzulande erzeugte Strom samt Import abgebildet, erklärte diesen Wert das Lebensministerium Mitte September.
Die Behörde E-Control beziffert das C02-Gewicht des österreichischen Strommix (2014) mit lediglich 58 Gramm pro kWh. Die E-Control erhebt und prüft die Stromherkunftszertifikate und gleicht sie mit Transitströmen und Verbrauch im Inland ab. Daraus ergibt sich die Differenz, weil die Stromerzeuger zum Teil ihren Mix durch Zukäufe verbessern – mit C02-Zertifikaten norwegischer Wasserkraftwerke zum Beispiel.
Einen ganz eigenen Weg geht das österreichische Institut für Bautechnik (OIB) in der Richtlinie 6. Das Institut hat sich selbst Daten besorgt und nachgerechnet und kommt zu einem C02-Aus- stoß von 276g/kWh – mehr als das Dappelte wie der Rechner im Umweltbundesamt aktuell ausweist.
Eine andere Rechenmethode hat klimaaktiv. Dort geht man im „Fakten-Check-Infrarotheizung“ davon aus, dass hierzulande wegen der Stellung als Stromimporteur jede zusätzlich verbrauchte kWh Strom importiert werden muss, weswegen man die C02-Emis- sionen mit dem europäischen ENTSO-Mix berechnen müsse. Dieser weist für 2015 eine kalkulatorische C02-Emission von 343,84 g/kWh aus. In den klimaaktiv-Empfehlungen findet man weiters einen sogenannten „Verdrängungsmix“, der bis zu 800 g/kWh beträgt, weil Kohlekraftwerke Gaskraftwerke vom Markt drängen.
Das ist beachtlich viel und mehr als das deutsche Umweltbundesamt für den dortigen – von der Kohle – geprägten Strommix ausweist. Im Nachbarland beziffert man die C02-Emissionen pro kWh im Jahr 2015 mit 587 Gramm. Demgegenüber stehen übrigens 167 Gramm C02 pro Kilowattstunde Strom, die bei der Erzeugung in österreichischen Kraftwerken anfällt, wie die Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft Österreichs Energie berichtet.
Ein Gastbeitrag von Franz Artner, a3 Building Technologies Solutions