Das alte Handy als Überwachungskamera

Viele möchten ihrem ausgedienten Smartphone ein zweites Leben spendieren und es zu einer Webcam umrüsten.

Vermutlich haben nur die wenigsten Lust, sich ein teures Security-System anzuschaffen, wenn man billigere Lösungen zur Hand hat. Professionelle Videoüberwachung kann ganz schön ins Geld gehen. Besonders wenn es sich um ausgeklügelte IP-Kameras handelt, die Live-Bilder über das Internet senden können. Im Prinzip sind Smartphones dafür genauso geeignet, denn sie besitzen alles, was auch Netzwerkkameras befähigt: Kameramodul, Stromversorgung, Kabelanschluss, eingebautes WIFI und ein steuerbares Betriebssystem. Der Haken liegt – wie so oft – im Detail.

Smartphone-Apps
Um das Handy für die Videoüberwachung nützen zu können, gibt es zahlreiche Softwarelösungen. Als App installiert und ausgeführt, werden Funktionen geboten, die zunächst recht vielversprechend klingen. Zum Beispiel ein Bewegungsmelder. Wird dieser ausgelöst, schickt das Smartphone eine Warn-SMS aus, schaltet die Kamera an oder lässt einen schrillen Alarm direkt am Gerät ertönen. Dass bei vielen Gratis-Apps mit „Bewegungsmelder“ eine registrierte Erschütterung des Smartphones beschrieben wird, und nicht das Erkennen von Bewegung oder Personen in einem Bildausschnitt, wird Vielen erst beim Lesen des Kleingedruckten bewusst.

Weitere Bedenken
Auch der Datenschutz ist bei den meisten Gratis- oder Billig-Apps, die Videoüberwachung möglich machen, nicht gewährleistet. Wer sein altes Handy als Spion-Kamera zum Einsatz bringen möchte, muss auf seinem neuen Handy ebenfalls die Software des App-Anbieters installieren. Nur so funktioniert das Prinzip, ein ausgedientes Handy als IP Kamera zu verwenden. Damit läuft man Gefahr, theoretisch ebenfalls ausspioniert zu werden. Denn es müssen viele Berechtigungen erteilt werden, damit alles funktioniert: Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Bewegungsmelder, eventuell auch Ortungsdienste. Die gewonnen Daten sind für Gratis- oder Billig-Apps die eigentliche Bezahlung.

Am Ende des Tages stellt sich immer auch die Frage, wie zuverlässig das System tatsächlich ist. Schließlich sind Handys nicht für den Dauerbetrieb mit kabelgebundener Stromversorgung konzipiert worden. Und ohne die geht gar nichts. Im Batteriebetrieb würde den alten Handys rasch der Saftausgehen. Ohne aktive Sim-Karte funktionieren ausgediente Smartphones mitunter gar nicht.

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1 comments On Das alte Handy als Überwachungskamera

  • Als ich mich auf die Suche nach einer Überwachungskamera begeben habe, bin ich zunächst davon ausgegangen, dass eine Überwachungskamera oder ein Überwachungskamera-Set sehr teuer sei.
    Nachdem ich mich allerdings genauer mit dem Thema befasst habe, habe ich jedoch gesehen, dass eine Überwachungskamera nicht immer teuer sein muss. Klar gibt es Überwachungskameras, die teuer sind. Dies liegt dann allerdings an der Ausstattung (z.B. hochauflösende Aufnahmen). Daher sollte man sich zunächst fragen, wozu man die Überwachungskamera benötigt.
    Man benötigt nicht zwingend eine Überwachungskamera, die hochauflösende Aufzeichnungen macht. „Normale“ Aufzeichnungen reichen hier durchaus aus.
    Insofern, um auf das Thema des Artikels zurück zu kommen: Es lohnt sich, sich eine Überwachungskamera zu kaufen anstelle sein altes Handy hierfür zweckzuentfremden. Verkauft lieber das alte Handy für z.B. noch 100 EUR (bekommt man häufig noch für ein altes Smartphone) und investiert den Betrag in eine Überwachungskamera.
    Gruß
    Hansi

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